Nach mehrfachen Zurufen eurerseits waren wir am letzten Freitag endlich im Old Fritz. Wir treffen uns am Merianplatz und laufen durch die Wohngegend im Frankfurter Nordend hin zur Bar welche sich im Erdgeschoss eines Wohnhauses Ecke Mousonstraße und Sandweg befindet. Während es draußen nach dem Regenschauer ganz schön abgekühlt hatte, lockt die Bar bereits von außen durch das große Schaufenster mit Gemütlichkeit und Wärme.Drinnen erhascht mich zunächst eine Reizüberflutung aus Menschen, Stimmen, Musik und DEKORATION – jedoch nicht wie ihr jetzt vielleicht denkt im negativen Sinne. Nein – man wurde ganz im Gegenteil sofort von der angeregten Stimmung eingenommen. Ich gebe zu, die ersten Minuten habe ich damit verbracht, den Interior-Overload zu verarbeiten: Endlos viele Details auf kleinem Raum. Pinke Flamingos auf einer langen Holztafel, ein Sortiment aus verschiedene Tischlampen, alte Portraits in barocken Bilderrahmen, plüschige Sessel, ein TV-Screen der diverse Filmausschnitte und Cartoons mit lustigen Untertiteln zeigt, eine alte Waage mit frischem Obst und eine gut bestückte Bar sind nur ein Bruchteil der Details die meine Augen erfassen.
Die Bar ist voll und Sitzplätze begehrt, also stöbern wir zunächst stehend durch die sehr umfangreiche Karte. Es dauert allerdings nicht lange bis uns der „Old Fitz“ ins Auge sticht, den es sowohl in einer männlichen als auch in einer weiblichen Variante gibt. Klar, wir sind zwei Mädels, aber wie ihr mittlerweile wisst zwei von der trinkfesten Sorte, also bestellen wir beide Ausführungen. Jedenfalls versuchen wir zu bestellen, denn der Barkeeper fragt uns erstmal nach unseren Ausweisen. Welch Blamage? Quatsch! In unserem Alter kann man das doch als absolutes Kompliment sehen. Also spaßen wir ein wenig mit dem Barkeeper rum und erfahren in diesem Zug gleich die Unterschiede zwischen männlicher und weiblicher Variante des Cocktails.
Während beide Drinks auf Asbach-Basis sind enthält der weibliche Gingerale im Gegensatz zu Gingerbeer. Zudem kommt in den weiblichen Cocktail Cointreau Orangenlikör und Holundersirup. Wir probieren beide Varianten, die beide gut munden, weiblich samtiger auf der Zunge, männlich spritzig und mit schöner Ingwernote. Der Favorit wird der männliche Old Fritz, den sich Lisa, nachdem wir endlich zwei Sitzplätze an der Bar ergattern können, gleich noch einmal bestellt. Ich hingegen bekomme einen abgewandelten Gin Sour serviert: Limette anstelle von Zitrone, Holundersirup anstelle von Zucker, frische Gurke. „Eigentlich gehört da noch ein Schuss Rosenwasser rein – haben heute leider keines da.“, verrät mir einer der Barkeeper. Tut dem Ganzen aber nur bedingt Abbruch, denn der Drink ist echt lecker. Kompetente Jungs hinter der Bar!
Über den Abend hinweg füllt sich die Bar. Leute kommen, andere gehen, die Stimmung bleibt gleich. Gemütlich, rauchig, angeregt und irgendwie auch kuschelig – vielleicht den bequemen Möbeln geschuldet. Der Alkohol fließt, die Musik von alt bis jung genauso wie das Publikum. Gute Gespräche trotz ordentlichem Geräuschpegel. Sind wir mal ehrlich – so muss es in einer Bar doch sein, genau so stellt man sich das vor. (LS)
Öffnungszeiten:
Di – Do: 18:00 -01:00 Uhr
Fr & Sa: 18:00 -03:00 Uhr
So & Mo: Ruhetag
Mousonstr. 4 / Ecke Sandstr.
60316 Frankfurt am Main
www.facebook.com/OldFritzFrankfurt
Danke für den Bericht, klingt vielversprechend und der (seltsam klingende) Old Fritz wird selbst probiert.
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