Das Sullivan sollte es also bei diesem Besuch sein. Nachdem wir während der Roten Nacht der Bars im Sommer letzten Jahres nur von außen das Vergnügen hatten, ging es bei diesem Mal ins Innere der Bar. Ich muss ehrlich zugeben, ich habe das Sullivan bisher eher gemieden. Meine letzten Besuche liegen bereits ein, zwei Jährchen zurück und damals war mir das dortige Klientel etwas zu, wie soll ich sagen, finanzlastig.
Wir besuchen also an einem Montagabend die in der Kaiserstraße gelegenen Bar und schauen was uns erwartet. Von außen sind zwei übereinander liegende „Schaufenster“ und das kleine Schild „Bar“ zu sehen. Die Räumlichkeiten erstrecken sich über zwei Ebenen. Im Erdgeschoss befindet sich eine lange, stimmig beleuchtete Theke mit pistazienfarbenen Barhockern. Der hintere Bereich des langgezogenen Raumes ist bestückt mit grün gepolsterten Sitzecken, dunkelbraunen Holztischen und Fliesen an den Wänden. Die Inneneinrichtung ist ganz im Stil des Architekten Frank Lloyd Wright gehalten. Das Prinzip seiner organischen Architektur bringt trotz vieler verarbeiteten Materialien Einfachheit und Ruhe in dem Raum. Lustigerweise brach Wright 1887 sein Ingenieur-Studium ab, um in Chicago im Architekturbüro von Louis Sullivan zu arbeiten. Zufall oder Hinweis auf die Namensgebung der Bar? Man weiß es nicht. Während im Erdgeschoss der Nichtraucherbereich ist, kann im 1. OG getrunken, geraucht und Pool gespielt werden. Eigentlich eine echte Seltenheit, ist man in der Frankfurter Innenstadt doch fast erfolglos auf der Suche nach Locations, in denen man sein Können am Pool-Tisch unter Beweis stellen kann. Auch im oberen Bereich befinden sich eine Theke sowie blau gepolsterte Sitzmöglichkeiten.
Die Bar ist spärlich besucht und wir nehmen auf den blauen Kissen Platz um die Karte zu Durchstöbern. Da ich während der Fastenzeit auf Alkohol verzichte, wird es bei mir ein Shirley Temple. Auch wenn bei diesem Namen Lisa’s Kindheitserinnerungen geweckt werden, entscheidet sie sich für ihren Allzeit-Favoriten, den Singapore Sling. Ich finde meine Mixtur aus Ginger Ale und Grenadine ganz putzig und Lisa genießt ihren Dink. Einer der Besten, den sie bisher
getrunken hat, sagt sie. Der Barkeeper ist nicht der kommunikativste, aber sehr freundlich – und wir sitzen ja auch nicht an der Bar, so dass man einfach in ein Gespräch kommen würde. Die Bar füllt sich etwas, leider genau mit dem Klientel, das ich hier erwartet habe. Nach einer guten Unterhaltung und unseren zwei Drinks beschließen wir in der Innenstadt noch eine Kleinigkeit essen zu gehen.
Mein Fazit: Das Sullivan ist eine solide Frankfurter Bar, die unter der Woche gerne auf einen After-Work Drink von den Mitarbeitern umliegender Unternehmen besucht wird. Mich erinnert die Bar für einen kurzen Moment an eine Hotelbar. Vielleicht ist dies dem Clubsandwich geschuldet, den ich auf der Karte finde und mit dem Thema „Hotel“ assoziiere – ja, hier kann man auch etwas essen. Die Barkeeper beherrschen ihr Handwerk gut und für eine Runde Pool komme ich vielleicht auch mal wieder. Allerdings fehlt mir in dieser Bar das gewisse Etwas, die Wohlfühlatmosphäre, das typische Bar-Feeling. Mir persönlich ist die Bar zu anonym. Doch diese Eigenschaft kann für einen anderen genau das Richtige sein, Geschmäcker sind bekanntlich verschieden. (LS)
Öffnungszeiten:
Mo – Mi: 17.00 -01.00 Uhr
Do: 17.00 -02.00 Uhr
Fr: 17.00 -03.00 Uhr
Sa: 15.00 -03.00 Uhr
So: Ruhetag
Kaiserstraße 12
60311 Frankfurt am Main
www.sullivan-bar.de
Hallo ihr beiden,
das Sullivan ist eine meiner Lieblingsbars, auch wegen der tollen Auswahl. Ich selbst bin nicht im Finanzgewerbe ;o) Falls ihr das Sullivan irgendwann mal wieder besuchen wollt, dann empfehle ich euch Freitag oder Samstag. Da ist das Publikum bunt gemischt.
Lg
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Sullivan kommt mir sehr gemütlich vor.
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